CDU fordert: Netpher Freibad soll geöffnet werden

Die Stadtverwaltung Netphen hat in der Ratssitzung am Donnerstag, 14.05.2020 verlauten lassen, dass der Freibadbetrieb in Netphen im Sommer 2020 nicht aufgenommen werden soll. Grund seien laut Kämmerer Rosemann die Kosten für die Eröffnung in Höhe von 23.000 EUR. Auf der anderen Seite werden u.a. wegen der Nichtöffnung Verluste in Millionenhöhe beklagt.

„Diese Entscheidung ist weder wirtschaftlich sinnvoll noch sozial verantwortungsbewusst und unter Stadtmarketinggesichtspunkten eher fragwürdig" meint Sebastian Zimmermann, Bürgermeisterkandidat der CDU, den sich u.a. auch die Netpher FDP nach der Wahl als neuen Bürgermeister für Netphen wünscht : „In einem mutmaßlich sehr warmen Sommer, in dem viele Familien ihren Sommerurlaub „coronabedingt" zu Hause verbringen werden, ist die Nichtöffnung des größeren der beiden Freibäder im Stadtgebiet nicht nachvollziehbar." An den Interessen der Stadt und ihrer Bürger:innen vorbei, gehe diese Entscheidung, so Zimmermann weiter.

Viele Arbeitskräfte der stadteigenen FON GmbH wurden gekündigt oder ihre Arbeitsleistung nicht abgerufen. Auch für sie ist die Nichtöffnung ein wirtschaftliches Problem. Ausgebildete Rettungsschwimmer werden sich nun anderweitig bewerben müssen - ob sie zurückkommen steht in den Sternen. Und damit letztlich auch ein reibungsloser Betrieb des Schwimmbades - wann immer er auch wieder gewollt sein sollte.

„Aufgrund der großen Ausweichfläche können die Hygiene- und Abstandsmaßnahmen im Netpher Freibad so realisiert werden, dass immer noch eine 4-stellige Anzahl von Badegästen möglich ist, sagt Iris Cremer, gewähltes Mitglied in der Gesellschafterversammlung der FON GmbH, die durch diese Ankündigung des Bürgermeisters in der Ratssitzung sehr überrascht war: „Normalerweise wird dazu die Gesellschafterversammlung gehört, wenn sie es nicht sogar entscheiden muss".

„Wirtschaftlich gesehen sind die Anfangskosten von 23.000 EUR nach nur wenigen Wochen im Betrieb - selbst unter diesen Bedingungen - wieder eingespielt", sagt die Sparkassenbetriebswirtin Iris Cremer, „weswegen diese Entscheidung unter keinem Gesichtspunkt vernünftig ist". Man habe hier im Rathaus nicht mit der notwendigen Weitsicht unter Abwägung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen entschieden und entgegen einiger anderer Kommunen im Kreisgebiet keine adäquaten Vorbereitungen getroffen.

„Diese Entscheidung muss geändert, die notwendigen Maßnahmen zur Ermöglichung eines baldigen Freibadbetriebs getroffen werden" fordert Sebastian Zimmermann, „eine Verwaltung ist für die Bürger der Stadt da und dazu gehört, gerade in diesen Zeiten der eingeschränkten Reisemöglichkeiten, einen nach Möglichkeit hohen Erholungswert vor Ort zu schaffen. Darin liegt langfristig - nicht nur wirtschaftlich - eine enorme Chance."