Zukunft der landärztlichen Versorgung in Netphen

Sebastian Zimmermann, Netpher CDU-Stadtverbandsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat, lädt zur Diskussion über die Zukunft der landärztlichen Versorgung in Netphen und sucht nach Lösungen, die gemeinsam mit der Universität Siegen erreicht werden können.

Netpher Mediziner sind mit ihm ins Forschungskolleg (FoKoS) der Universität Siegen gekommen. Weil für sie die langfristige Versorgungssituation in der Keilerkommune wichtig ist. Weil Gesundheit nicht ein Gut wie jedes andere ist. Weil „Medizin neu denken“, das bundesweit beachtete Projekt der Universität Siegen,- genau das beschreibt, was im ländlichen Raum notwendig ist.

Die Ärzteversorgung im gesamten Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ist alarmierend. Es ist der Bereich mit dem höchsten Altersdurchschnitt praktizierender Hausärzte. Der Ärztemangel betrifft jedoch mittelfristig das gesamte Bundesgebiet. Es werden schlichtweg zu wenige Mediziner ausgebildet, um den steigenden Bedarf zu decken. In ländlichen Regionen sind die Auswirkungen mit Blick auf die langfristige Versorgung häufig gravierender.

Prof. Dr. Veit Braun, Prodekan der neuen Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität, und Dr. Olaf Gaus (Geschäftsführer FoKoS) zeigten auf, worin der Ansatz einer modernen, medizin-nahen, aber dennoch sehr interdisziplinär ausgerichteten Versorgung besteht. Insbesondere mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ schafft sich die Universität ein unverwechselbares Profil, das auch für Netphen neue Möglichkeiten eröffnet.

Im Rahmen des Projekts „Digitale Modellregion Südwestfalen“ möchte Zimmermann die Netpher Mediziner und die Universität Siegen für ein gemeinsames Teilprojekt gewinnen. Es gehe darum, „in einigen Jahren auf Entwicklungen vorbereitet zu sein und nicht erst zu reagieren, wenn der Engpass da ist. Wir wollen vor die Welle kommen.“ sagt Zimmermann. Der persönliche Kontakt zwischen Arzt und Patienten ist enorm wichtig und die Technik kann und soll helfen, diesen auch in Zeiten engerer Versorgungssituationen zu ermöglichen. Durch digitale Unterstützung in der Praxisorganisation und die Lenkung von Patientenströmen soll den ÄrztInnen mehr Zeit für mehr Patienten bleiben.

Anschließend diskutierten die Vertreter der Universität mit den Medizinern, wie kurzfristig Projekte realisiert werden können, die auf die besondere Situation Netphens zugeschnitten sind. „Ein Ziel ist es, einen bedeutenden Beitrag für die Versorgung und Lebensqualität in der Region zu leisten. Und das geht nur, wenn möglichst viele Akteure zusammenkommen“, ist sich Sebastian Zimmermann sicher. Die Veranstaltung im FoKoS ist Teil einer Serie von Veranstaltungen, die sich mit den drängendsten Herausforderungen Netphens befasst. Am 24. September 2019 wird diese mit der Veranstaltung „Zukunft.Zusammen.Gesundheit - Diskussion eines Projektvorhabens“ im Hotel Asador in Netphen fortgesetzt. Professor Dr. Veit Braun und Herr Dr. Gaus werden dort den Medizinern und Gästen die Projekte der Digitalen Modellregion Gesundheit vorstellen und dabei ganz explizit auf das mögliche Netpher Teilprojekt eingehen. Ziel ist es, hier weitere Unterstützer aus der Region zu finden und den Netpher ÄrztInnen ein Pilotprojekt mit der Universität Siegen zu ermöglichen. Zukunft geht nur zusammen.