Pressemitteilung "Ehe- und Altersjubiläen"

Die CDU Netphen beantragt in der Ratssitzung am 13.7.2017 die repräsentativen Aufgaben im Bereich der Ehrung von Ehe und Altersjubiläen neu zu strukturieren. Jubilare, die an ihrem eigenen Termin verhindert sind oder keinen Besuch empfangen wollen oder können, sollen ebenfalls in den Genuss der Ehrengabe kommen. Die Übergabe von Ehrengaben zu den Altersjubiläen wurde seit jeher von den Bürgermeistern oder Gemeindedirektoren gerne an die Ortsvorsteher bzw. Ortsbürgermeister delegiert. Dies ist nun in besonderem Maße durch die demographische Entwicklung dringend erforderlich. Paul Wagener erklärt die Überbringung von Geburtstagsgeschenken nun jedoch zur ausschließlichen Chefsache. Aus der Sicht der CDU setzt er damit ein weiteres Mal die falschen Schwerpunkte.

Angesichts der großen Herausforderungen, die in der Stadt Netphen zu bewältigen sind, sollte die volle Konzentration des Bürgermeisters auf einer vorausschauenden Entwicklung der Stadt Netphen liegen. Es stellt sich die Frage, ob mehr Projekte für eine erfolgreiche Zukunft Netphens hätten realisiert werden können, wenn der Bürgermeister mehr Zeit im Rathaus verbracht hätte. Es kann nicht sein, dass wegen einer mangelhaften Schwerpunktsetzung ein Großteil der Arbeitszeit für repräsentative Aufgaben genutzt wird und gleichzeitig wichtige und teure Zeit verstreicht, um unsere Stadt voranzubringen.

Da wir glücklicherweise durchschnittlich immer älter werden, haben sich auch die Besuchstermine für Jubilare im Vergleich zur Vergangenheit deutlich vermehrt. Die Zeit, die diese Besuchstermine mittlerweile in Anspruch nehmen, hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht und steht in keiner Relation mehr zu früheren Bürgermeistern. Außerdem sind örtlichen Repräsentanten nicht nur des Namens wegen zu Ortsbürgermeistern „befördert“ worden. Sie sollen eben ein Teil der durch die repräsentativen Aufgaben entstandenen Doppelbelastung auffangen, die früher bei der Konstellation Gemeindedirektor/ehrenamtlicher Bürgermeister auf zwei Schulten ruhte, plus die Ortsvorsteher.

Natürlich ist es Teil des gemeinschaftlichen Lebens in unserer Stadt, das wir unsere ältesten Mitbürger ehren und auch mit einem kleinen Geschenk bedenken. Dies soll jedoch unabhängig davon gelten, ob die Menschen noch in der Lage sind, Besuche zu erhalten oder nicht oder ob sie dies wollen oder nicht. Dies geschieht ja ebenso bei Ehrungen durch Landes- oder Bundesregierung. Wieso möchte nun der Bürgermeister der Stadt Netphen nur Menschen beschenken, die willens oder in der Lage sind, ihn zu empfangen?

Die Ehrungen von Ehe- und Altersjubiläen werden sowieso vom Ortsbürgermeister/der Ortsbürgermeisterin entweder alleine oder mit dem Bürgermeister vorgenommen. Eine Mehrarbeit ergibt sich für diese also nicht. Zudem stellt sich die Frage, wofür die Stadt Netphen neben den Ortsbürgermeistern auch noch zwei Stellvertreter des Bürgermeisters hat? Wofür, wenn nicht eben genau für repräsentative Zwecke?